21.08.2015. Die News-Redaktion des Privat-TV Senders PULS 4 hat anlässlich des Besuchs der Erstaufnahmestelle Traiskirchen durch die Spitze der österreichischen Bundesregierung heftige Kritik an den betreffenden Regierungsvertretern geübt.

Hintergrund dieser Kritik ist, dass lediglich ein Rundfunksender -der staatsnahe ORF – sowie die zentrale Nachrichtenagentur APA eingeladen wurden, diesen Besuch zu begleiten. Privaten Radio- und Fernsehsendern hingegen wurde der Zutritt verweigert. Diese Auffassung des demokratischen Grundprinzips der Pressefreiheit ist aus Sicht des Verbands Österreichischer Privatsender völlig unannehmbar. Der VÖP teilt daher uneingeschränkt und ausdrücklich die Kritik der PULS 4 Redaktion.

Klaus Schweighofer, Vorstandsvorsitzender des VÖP und Vorstand der Styria Media Group: „Es ging bei diesem Besuch, von dem Privatsender ausgeschlossen waren, um das derzeit mit Abstand wichtigste und auch heikelste Thema der österreichischen Innen- und Außenpolitik. Gerade bei einem derart wichtigen Thema ist ein Informationsungleichgewicht zwischen privaten Medien und dem staatsnahen ORF absolut inakzeptabel. Dies umso mehr, als die österreichischen Privatsender täglich über 2 Millionen Hörer und mehr als 3,5 Millionen Seher erreichen. Diese ‚Zwei-Klassen-Medienarbeit‘ ignoriert die existierende pluralistische Verfassung der österreichischen Medienlandschaft. Demokratie funktioniert nur unter der Voraussetzung von unabhängigem und meinungsvielfältigem Journalismus. Das Verständnis von Meinungs- und Pressefreiheit, das angesichts dieses Amtsbesuchs offenbarte wurde, ist untragbar.“

Im Namen aller österreichischen Privat-TV und Privatradio-Sender fordert der Verband Österreichischer Privatsender daher die Bundesregierung auf, grundsätzlich den gleichen Zugang zu Informationen sowie Ton- und Bildmaterial für sämtliche Medien zu gewährleisten und die unabhängige Berichterstattung der privaten Radio- und TV-Sender nicht durch asymmetrische Medieninformation zu behindern.