28.10.2021. Die KommAustria hat im Oktober eine Interessenerhebung zum Ausbau von DAB+ durchgeführt. Dabei will die KommAustria u.a. erheben, welches Interesse die Branche an DAB+ hat, welche Bedürfnisse es hinsichtlich Übertragungskapazitäten gibt (lokal, regional, bundesweit), ob die finanziellen Möglichkeiten für die Ausstrahlung weiterer DAB+ Programme gegeben sind, wie die Entwicklung in neuen oder bestehenden Versorgungsgebieten einzuschätzen ist und ob es für den MUX-Betreiber bestimmte Auflagen geben sollte.

In seiner Stellungnahme hat der VÖP darauf hingewiesen, dass die Entwicklung von DAB+ in Österreich noch nicht abgeschlossen ist. Von essentieller Bedeutung ist dabei, dass die maximale Anzahl der einem einzelnen Betreiber bzw. Medienverbund zugestandenen digital]terrestrischen Horfunkzulassungen (gem. § 9 PrR-G) gestrichen werden sollte, um die programmliche Vielfalt, die österreichische Hörer:innen erwarten, umsetzen zu können.

Mit Blick auf den nach wie vor nicht ausgewogenen dualen Radiomarkt in Österreich hat sich der VÖP außerdem gegen jede Erweiterung des bestehenden Horfunkprogrammangebots des ORF – ob in Form zusatzlicher Programme wie z.B. eines Kindersenders oder eines Jugendprogramms, oder in Form uberregionaler Verbreitung von regionalen ORF-Programmen – ausgesprochen. Insbesondere darf es unter keinen Umständen zu einer regionalisierten Vermarktung von bundesweit verbreiteten ORF-Hörfunkprogrammen kommen.

Hinsichtlich der möglichen Bedeckung empfiehlt der VÖP eine bundesweite Multiplex-Plattform mit der Moglichkeit der Regionalisierung (§ 11 Abs. 4 Z. 3 des Digitalisierungskonzepts). Auf diese Weise kann die notwendige Flexibilitat gewährleistet werden, die Privatradioveranstalter benötigen, um die DAB+Verbreitung ihrer Programme den regionalen und uberregionalen Hörerinteressen und der wirtschaftlichen Tragfähigkeit einzelner Angebote anzupassen.

Festgehalten wird auch, dass die erfolgreiche Weiterentwicklung des digital-terrestrischen Hörfunkmarkts wesentlich vom Ausbau des Digitalisierungsfonds abhängt, mit dem die Verbreitung via DAB+ gefördert werden kann.

> Download: Stellungnahme des VÖP zur DAB+ Interessenerhebung der KommAustria